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Neue Strukturen für Notfallpatient*innen

Um die Notaufnahmen zu entlasten, soll es künftig weitere Anlaufstellen für Patient*innen mit plötzlich auftretenden Beschwerden geben.

Mann am Empfang eines Krankenhauses. Frau redet am Telefon.
Zur Entlastung der Notaufahmen sollen Patient*innen künftig in integrierten Notfallzentren empfangen werden. Foto: auremar / Adobe Stock

Etwa ein Drittel der Besuche in der Notaufnahme von Krankenhäusern sind unnötig, lautet eine Schätzung des Gesundheitsministeriums. Die betroffenen Patient*innen seien in einer regulären Sprechstunde besser aufgehoben, würden aber häufig keinen Arzt erreichen oder keinen Termin bekommen.

Anruf soll gang in die Notaufnahme ersetzen

Um die Notaufnahmen vor allem am Wochenende und nachts zu entlasten, sollen nun Akutleitstellen und Notfallzenten als erste Anlaufstellen aufgebaut werden. In Akutleitstellen sollen Patient*innen unter der bundesweit erreichbaren Telefonnummer 116 117 eine Ersteinschätzung zum weiteren Vorgehen bekommen.

Vorgesehen ist, dass die Anrufenden am Hörer in 75 Prozent der Fälle nach spätestens drei Minuten eine Auskunft erhalten.

Direkte Weiterleitung an 112

Die Fachleute können die Patient*innen in das nächstgelegene Notfallzentrum schicken oder direkt an die 112 weiterleiten, wenn es sich ihrer Einschätzung nach um einen Notfall handelt.

Verknüpft werden die Akutleit- mit den Terminservicestellen: Arztbesuche können dann direkt am Telefon in die Wege geleitet werden. Wer über die 116 117 im Notfallzentrum landet, soll dort schneller drankommen.

Neue Notfallzentren in Krankenhäusern

Die neuen integrierten Notfallzentren (INZ) kombinieren die Notfallaufnahme des Krankenhauses mit einer Notdienstpraxis. Diese sollen bundesweit in der Regie von Kliniken aufgebaut werden. Die INZ sollen so im Land verteilt werden, dass mindestens eines stets gut erreichbar ist. Die Öffnungszeiten der angeschlossenen Notdienstpraxen: abends immer bis 21 Uhr - auch an Wochenenden und Feiertagen. 

Am Empfangstresen der Notfallzentren erhalten Patient*innen eine Ersteinschätzung und es fällt die Entscheidung, wohin es als Nächstes geht: in die Notaufnahme oder eine Notdienstpraxis.

Das Bundeskabinett hat den Plänen zugestimmt, wann die Reform umgesetzt wird, steht noch nicht fest.