Fast 700.000 Menschen im Rentenalter erhielten Stand Juni 2023 Leistungen aus der Grundsicherung. Mit 691.820 liegt dieser Wert etwa zehn Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor, die die Linksfraktion im Bundestag angefragt hatte.
Wer eine niedrige Rente, in der Regel weniger als 1000 Euro, bezieht und andere Leistungen, wie etwa Wohngeld, nicht ausreichen, um das Existenzminimum zu sichern, kann Grundsicherung im Alter beantragen. Diese leistet – ähnlich wie beim Bürgergeld – einen Regelsatz zur Sicherstellung des Lebensunterhalts, trägt Teile der Kosten der Unterkunft und Heizung und übernimmt Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge.
Anstieg im Osten besonders hoch
Besonders stark stieg die Zahl der Grundsicherungsbeziehenden in den ostdeutschen Bundesländern. In Sachsen gab es ein Plus von 22,8 Prozent, im Westen meldeten Niedersachsen und das Saarland einen Anstieg von jeweils 11,3 Prozent.
Der SoVD blickt mit Sorge auf die wachsende Altersarmut im Land. Es ist von einer hohen Dunkelziffer von Rentner*innen in Armut auszugehen, die ihren Anspruch auf Grundsicherung im Alter nicht wahrnehmen.
SoVD: Rentenniveau erhöhen
Der Verband setzt sich für ein armutsfestes Rentenniveau von 53 Prozent ein und fordert die Einführung einer Bürgerversicherung in der Rente, in die auch Selbstständige, Beamte und Abgeordnete einzahlen. Ideen, wie die gesetzliche Rente zukunftsfähig ausgestaltet werden kann, hat der Verband auf seiner Themenseite „Die bessere Rente“ gesammelt.
Die hohe Inflation betrifft Rentner*innen mit wenig Geld, die einen Großteil ihres Einkommens für Miete und Waren des täglichen Bedarfs ausgeben, besonders stark. Der SoVD setzt sich deshalb dafür ein, dass diese analog zu den Pensionären, eine Einmalzahlung erhalten.
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